Blickpunkt
von Felix Reiser
Alpenland im Waldauland
Ab Sommer 2022 bereichert die neue Gastro bei tus II das Sport- und Freizeitgebiet Waldau. Zunächst muss das Gebäude im Kesslerweg aber im Bestand saniert werden.Das "Waldauerle" ist bereits über die Grenzen von Degerloch hinaus bekannt. Das gastronomische Angebot des Betreiberpaares Tobias und Julia Meyer Ecke Jahnstraße und Königsträßle wurde im Sommer, wie auch jetzt in der kälteren Jahreszeit, sehr gut angenommen. Den Befürchtungen mancher Besucher, ob das Konzept auch im Herbst oder Winter aufgeht, begegneten die beiden mit Ideenreichtum. Zwei große Weinfässer zum Verweilen, Feuerstellen, selbst gemachter Glühwein und das bewährte Verkostungsangebot locken nach wie vor die Gäste.
Mit Ideenreichtum gehen die Meyers auch ihr neues Projekt auf der Waldau an. Ab Sommer 2022 wird das Gebäude tus II im Kesslerweg nach einer Sanierung im Bestand in neuem Glanz erscheinen und mit seinem alpenländischen Rundum-Konzept die Waldau-Besucher neugierig machen. "Ich liebe die Schönheit der Dolomitenregion wie beispielsweise der Seiser Alm mit der herrlichen Landschaft und den kulinarischen Genüssen", sagt Tobias Meyer und verschweigt nicht, dass viele Ideen und Gefühle aus dieser Ferienregion in sein neues Projekt eingehen. Aber der 48-jährige versteht auch etwas von Marketing. Um die Verbindung zum "Waldauerle" zu schaffen, nennt sich die einst von Wirt-Legende Franz Hübner betriebene tus II-Gastronomie zukünftig "die Waldauerin".
"Alpenland im Waldauland" wird vermutlich nicht der neue Werbeslogan der "Waldauerin" sein, umfasst aber sowohl das Speisen- und Getränkeangebot als auch die Gestaltung der Restaurant-Räume, Gebäudefassade, Terrassen- und Biergartengestaltung. "Altholz gepaart mit Bruchsteinen spielen innen wie außen eine dominante Rolle. Teilweise werden wir mit grünen Elementen wie Moos mit Silberdisteln das Alpenländische in 'die Waldauerin' integrieren", betont Meyer. Nach dem "tobi's" Restaurant in der City, den "Tobis Snacks" im Milaneo und den Königsbau-Passagen sowie dem "Waldauerle" führt er mit dem neuen Projekt das fort, "was mein Herz mir sagt".
Wenn "die Waldauerin" im Sommer eröffnet, ist manches anders auf dem bisherigen tus-II-Gelände. Die Parkplätze sind seit 1998 bereits baurechtlich auf die Rückseite des Gebäudes verlegt worden. Unter den Bäumen am Eingang Kesslerweg wurde zu diesem Zeitpunkt Vorgänger Franz Hübner ein Biergarten genehmigt, der zukünftig eine wichtige Rolle spielen soll, ebenso die bisherige Terrasse, die um das Gebäude herumgezogen wird. Hierbei spielt die Gestaltung mit Holz wie auch an der Gebäudefassade eine dominante Rolle. Trotz der neuen Ideen docken die Meyers auch an die Tradition ihres Vorgängers an. "Der Franz klopft wieder Schnitzel", hieß es unter den Stammgästen immer, wenn der Hausherr wieder so lautstark auf seinen Fleischstücken herumhämmerte, dass es im Lokal nicht zu überhören war. Frisch panierte Schnitzel in kreativen Variationen stehen bei den Meyers ebenso auf der Speisenkarte wie frische Salate und Gemüse als Verbindung zu den sportlich orientierten Gästen. "Von ällem äbbes", versucht sich Rheinländer Meyer auf Schwäbisch.
Im tus-Vorstand freut man sich, dass der Großverein von der Waldau mit über 4000 Mitgliedern bald wieder ein Vereinslokal hat - wenn auch mit einem etwas weinenden Auge. "Es ist ein tolles Gastro-Konzept, das die Meyers hier umsetzen", sagt der 1. Vorsitzende Thomas Frey. Er verschweigt aber nicht, dass die Planung einer Neubebauung des tus II-Geländes mit drei Gebäuden von der Stadt abgeschmettert wurde. Gastronomie, Mehrzweckhalle, Geschäftsstelle, Fitnessstudio tus-fit, Tanzsport, Gymnastik und ein Kleinspielfeld waren geplant und werden in dieser Form ein Wunschtraum bleiben. An Alternativen wird weiterhin gearbeitet - aber vorerst heißt es auch beim tus-Vorstand "Alpenland im Waldauland".
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